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Volker Pispers (* 18. Januar 1958 in Rheydt) ist ein deutscher Kabarettist.
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Leben und Werdegang
Nach dem Abitur am Gymnasium Odenkirchen zog Pispers 1976 nach Bonn und studierte dort Anglistik, katholische Theologie und Pädagogik. Später führte er sein Studium in Münster fort. Von 1979 bis 1980 lebte und arbeitete Pispers als Fremdsprachenassistent in England und entdeckte dort seine Vorliebe für den schwarzen Humor. Pispers lebt in Düsseldorf-Oberkassel und ist verheiratet. Seine Sprache ist beeinflusst von dem südniederfränkischen Dialekt, der nördlich der Benrather Linie in Rheydt und Mönchengladbach gesprochen wird. 2017 wurde Pispers von der Piratenpartei Nordrhein-Westfalen in die 16. Bundesversammlung entsandt.
Kabarett
Anfang der 1980er Jahre wurde Volker Pispers in Münster Mitglied verschiedener studentischer Theatergruppen. 1982 wurde er Ensemblemitglied im Kindertheater der Kammerspiele Hamm und trat erstmals als Kabarettist beim Kleinkunstfestival der Münsterschen Zeitung in der Halle Münsterland in Erscheinung. 1983 folgte sein erstes Soloprogramm "Kabarette sich, wer kann".
Gleichzeitig endete sein Studium mit dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt in der Sekundarstufe II. Ab 1985 wirkte er als Schauspieler am Wolfgang Borchert Theater in Münster mit und veröffentlichte sein zweites Soloprogramm "Hamburger - Speeseburger - Bundesburger".
1986 gab Pispers sowohl seinen Beruf als Englischlehrer beim Dolmetscher-Institut Münster als auch den des Schauspielers auf, konzentrierte sich von diesem Zeitpunkt an vollständig aufs Kabarett und stellte sein drittes Soloprogramm "Original & Fälschung" vor. 1988 wurde sein Text "Demoland" mit dem Gladbecker Satirepreis ausgezeichnet, sein viertes Soloprogramm "Meine Sorgen möchte ich haben" erlangte große Bekanntheit. 1989 erhielt der Kabarettist den Förderpreis des großen Kulturpreises NRW auf Vorschlag von Kay und Lore Lorentz. 1990 wurde Pispers Autor, Ensemblemitglied und Künstlerischer Leiter des Düsseldorfer Kom(m)ödchens, wo auch sein Ensembleprogramm "Wir sind so frei" aufgeführt wurde. 1991 gab er seine Tätigkeiten an der Bühne wieder auf.
1992 stellte Volker Pispers sein fünftes Soloprogramm "In bester Gesellschaft" vor, 1993 ein erstes Jubiläumsprogramm "Ein Wort ergab das andere", das eine Best-of-Zusammenfassung seiner bisherigen Auftritte darstellte. 1994 folgte das sechste Soloprogramm "Frisch gestrichen", 1999 dann sein siebtes: "Damit müssen Sie rechnen".
2002 hatte das zweite Jubiläumsprogramm "… bis neulich" Premiere, das von ihm in jeweils aktualisierter Form vorgetragen wurde. Darin kritisierte der Kabarettist unter anderem den Kapitalismus, die Rolle der USA im Zusammenhang mit dem internationalen Terrorismus sowie aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen in Deutschland und weltweit. Mit diesem Programm war Pispers auch 2015 in Deutschland auf Tournee.
Am 8. Dezember 2015 gab Volker Pispers auf der Bühne eine „Pause“ bekannt. Die letzte Aufzeichnung seines Programmes "... bis neulich" erschien im März 2016 als Live-CD (Doppel-CD) mit Vorwort. Bei seinem vorläufig letzten Auftritt im Düsseldorfer Savoy-Theater verabschiedete er sich mit den Worten:
„Meine Frau Barbara hat es viele Jahre lang ertragen,
dass ich immer weg war;
jetzt bin ich gespannt, ob sie es erträgt,
wenn ich die ganze Zeit zu Hause bin.“
Rundfunk und Fernsehen
Seit 1998 moderierte Volker Pispers als Gastgeber das Satirefest des SFB, das auch beim Nachfolgesender rbb fortgeführt wird. Daneben war er in vielen Kabarettsendungen der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten regelmäßig eingeladen, insbesondere in den "Mitternachtsspitzen" des WDR und in "Neues aus der Anstalt" des ZDF. Auch im "Scheibenwischer" der ARD war Pispers schon mehrmals zu Gast.
Von 2000 bis 2013 entstand für den Radiosender WDR 2 der "Dienstags-U-Punkt", eine wöchentliche Glosse in der Sendung "Westzeit". Dazu erschien 2014 die Sammlung "RadioAktiv: Hörfunkglossen aus 13 Jahren", eine Zusammenstellung von Manuskripten zu der Sendereihe.
2007 bis 2012 produzierte 3sat die Live-Sendung "Volker Pispers & Gäste", anfangs aus einem Studio im ZDFSendezentrum. 2009 präsentierte Pispers erstmals seine Gäste beim 3sat-Festival auf dem Mainzer Lerchenberg, 2012 beim Zeltfestival in Mainz.
2011, 2012, 2014 und 2015 führte Pispers durch die Verleihung des Deutschen Kleinkunstpreises aus dem Forum-Theater "unterhaus" in Mainz, eine Veranstaltung, die traditionell am ersten Sonntag nach dem Rosenmontag stattfindet.
Auszeichnungen
1988: Gladbecker Satirepreis
1989: Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland - Förderpreis
1995: Deutscher Kleinkunstpreis in der Sparte Kabarett
1996: Mindener Stichling - Solopreis
1998: Memminger Maul
1999: Gaul von Niedersachsen
1999: Garchinger Kleinkunstmaske
2000: AZ-Stern des Jahres der Münchner Abendzeitung
2003: Obernburger Ehrenmühlstein
2003: Nordrhein-Westfälischer-Kleinkunstpreis „Bocholter Pepperoni“
2004: Deutscher Kabarettpreis - Hauptpreis
2005: Wilhelmshavener Knurrhahn
2006: Bayerischer Kabarettpreis - Hauptpreis
2007: Morenhovener Lupe
Videos, Download
*Immanuel Kant
Erstellt: 20180220
Aktualisiert: 20190702 | 20200310
Wikipedia: Diese Seite wurde zuletzt am 26. Juni 2019 um 09:46 Uhr bearbeitet.