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Oliver Pocher (* 18. Februar 1978 in Hannover) ist ein deutscher Komiker, Moderator, Schauspieler, Sänger und Produzent von Webvideos.
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Biografie
Der Sohn eines Finanzbuchhalters und einer Versicherungskauffrau wuchs in Isernhagen bei Hannover auf und schloss nach dem Realschulabschluss und dem Zivildienst eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann ab. Während seiner Lehrzeit arbeitete er nebenberuflich bei mehreren Radiosendern sowie als DJ in Diskotheken und auf Familienfesten. Außerdem trat er in der Comediangruppierung HollaBolla und in einer Fernsehsendung der Moderatorin Birte Karalus auf.
Seine Eltern gehörten den Zeugen Jehovas an. Pocher missionierte ebenfalls an Haus- und Wohnungstüren und wurde nie aus der Glaubensgemeinschaft ausgeschlossen. Er äußert sich über diese inzwischen kritisch, findet aber nicht alle Ansätze schlecht.
Werdegang im Fernsehen
Seinen ersten Fernsehauftritt hatte Pocher am 28. Oktober 1998 in der Nachmittags-Talkshow von Bärbel Schäfer. Mit einer etwa fünfminütigen Nummer versuchte Pocher, das Publikum zum Lachen zu bringen und davon zu überzeugen, dass er das Talent zum Unterhalter beziehungsweise zum Komiker habe. Obwohl das Publikum ihn auspfiff, setzte er seinen Auftritt fort. Danach erklärte er der Moderatorin, dass er definitiv witzig sei und eine erfolgreiche Fernsehkarriere anstrebe. Am 29. September 1999 wurde Pocher während einer Fernsehsendung von Hans Meiser vom Musiksender VIVA für eine einwöchige Gastmoderation der Fernsehsendung Interaktiv ausgewählt und später fest angestellt. Er moderierte dort die Sendungen Chart Surfer, Trash Top 100, Was geht ab, Planet VIVA und zuletzt 2002 seine eigene Sendung Alles Pocher, … oder was?. Ab dem 25. Mai 2002 spielte er außerdem den Fred in der ARDFernsehserie Sternenfänger. Von Januar 2003 bis zum 13. April 2006 moderierte er Rent a Pocher auf ProSieben. Im September 2003 gründete Pocher gemeinsam mit Brainpool die Pocher TV GmbH, die seither für seine Vermarktung zuständig war. Die Gesellschaft wurde 2008 aufgelöst.
Am 6. Oktober 2005 gewann Pocher den Musikpreis Comet in der Kategorie LiveComedy. Im selben Jahr wurde er im Rahmen von Rent a Pocher zum Nationaltrainer der Fußballnationalmannschaft von Sansibar ernannt. Er betreute die Mannschaft unter anderem bei einem Spiel gegen deutsche Prominente sowie 2006 beim FIFI Wild Cup. Pocher war offizieller WM-Botschafter der Stadt Hannover und wurde im selben Jahr durch seine Werbespots für MediaMarkt einem breiteren Publikum bekannt. Er trat außerdem im Quatsch Comedy Club auf. Vom 3. April 2006 bis zum Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft moderierte Pocher die Sendung Pochers WMCountdown bei ProSieben. Am 28. April erschien seine erste Single mit dem Titel Schwarz und weiß – die offizielle DFB-Fan-Hymne.
Am 26. Juli erhielt Pocher eine Rolle in der Verfilmung des Hörspiels Hui Buh. Er spielte dort den jungen, einfältigen Geist eines Fahrstuhlführers aus dem frühen 20. Jahrhundert. In dem Film „Vollidiot“ (basierend auf dem gleichnamigen Roman von Tommy Jaud) spielte er 2007 mit der Figur des Simon Peters seine erste Hauptrolle. Im selben Jahr wechselte er von seinem ursprünglichen Haussender ProSieben zur ARD.
Dort präsentierte er ab dem 25. Oktober 2007 mit Harald Schmidt die gemeinsame Late-Night-Show Schmidt & Pocher im Ersten. Die ARD kündigte im Dezember 2008 das Ende der gemeinsamen Show für April 2009 an. Im Herbst 2009 verließ Pocher die ARD. Am 21. Februar 2009 moderierte Pocher gemeinsam mit Barbara Schöneberger in der Veranstaltungshalle O2 World Berlin die Echoverleihung 2009. Bei RTL trat Pocher zwischen 2009 und 2012 in mehreren Folgen der Actionserie Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei in einer Gastrolle auf. In der Folge vom am 6. September 2012 wirkte Pocher letztmals mit, da die von ihm dargestellte Serienfigur Oliver Sturm darin ermordet wurde. Am 18. April 2009 hatte Pocher einen Gastauftritt in der sechsten Staffel von Deutschland sucht den Superstar und sang Durch den Monsun der Band Tokio Hotel. Einen Monat später, am 29. Mai, moderierte er die live ausgestrahlte VIVA-Comet-2009-Verleihung in der König-Pilsener-Arena. Seine erste eigene Sendung bei Sat.1 lief im Juli 2009 und trug den Titel Sportfreunde Pocher – Alle gegen die Bayern. In der Show sollte Pocher verschiedene Hobbyfußballer und Prominente zu einem Team zusammenführen, das am 25. Juli 2009 in der Veltins-Arena gegen den FC Bayern München antrat.
Von Oktober 2009 bis März 2011 war Oliver Pocher mit seiner eigenen Late-Night-Show wöchentlich jeden Freitag bei Sat.1 zu sehen. In Die Oliver Pocher Show gab es bereits bekannte dramaturgische Elemente sowohl aus LateNight wie auch von Rent a Pocher. Von 2009 bis 2017 moderierte Pocher 5 gegen Jauch auf RTL. Von Januar 2013 bis Mai 2014 trat er auf RTL außerdem in seiner eigenen Sendung Alle auf den Kleinen unter der Moderation von Sonja Zietlow in einer mehrstündigen Spielshow gegen eine Gruppe von Kandidaten im Kampf um bis zu 100.000 Euro an. [Ab August 2011 übernahm er zusammen mit Jessica Kastrop alle zwei Wochen beim Pay-TV-Sender Sky Deutschland die Moderation der Sportsendung Samstag LIVE! und war angeblich seit Januar 2013 Moderator der Morningshow des Radiosenders bigFM. In Wirklichkeit wurde in der Morningshow nur aufgezeichnete Beiträge von Pocher abgespielt. Auf Sat.1 moderierte er im Jahr 2013 die Fernsehshow Mein Mann kann sowie Das Duell – Alle gegen den BVB. Im September 2013 moderierte er gemeinsam mit Cindy aus Marzahn das Format Promi Big Brother und war mit ihr Moderator bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2013 Anfang Oktober. Seit 2014 ist er Jurymitglied der Castingshow Die große Chance sowie der Ableger Die große Comedy Chance und Die große Chance der Chöre, die auf ORF eins in Österreich ausgestrahlt werden. Im November 2016 nahm Pocher an der Tanzshow Deutschland tanzt (ProSieben) teil und erreichte den zweiten Platz. 2017 siegte er bei Global Gladiators. Im gleichen Jahr moderierte Pocher gemeinsam mit Oliver Schwesinger die Fußball-Sendung Fantalk auf Sport1, die der Sender nach einer Ausgabe wieder absetzte. [19] 2019 tanzte Pocher in der 12. Staffel der RTL-Tanzshow Let’s Dance mit der Professionistin Christina Luft auf Platz sieben.
Privatleben
Von 2002 bis 2004 war Pocher mit Annemarie Warnkross und von 2005 bis 2009 mit Monica Ivancan liiert. Nach der Trennung Mitte 2009 ging er kurz darauf mit Sandy Meyer-Wölden eine Beziehung ein. Sie lebten gemeinsam in Köln und bekamen am 2. Februar 2010 eine Tochter. Am 25. September 2010 fand die Eheschließung statt. Am 25. September 2011 kamen die Zwillingssöhne des Paares zur Welt. Am 11. April 2013 gab das Paar seine bereits zurückliegende Trennung bekannt. Im November 2013 berichteten Medien, dass er mit der Tennisspielerin Sabine Lisicki liiert sei. Einen Monat später traten die beiden offiziell als Paar auf. Am 15. März 2016 wurde die Trennung von Pocher und Lisicki bekannt. (Bild mit 2019-Freundin Amira Aly)
Sonstiges
Am 30. Mai 2008 beantwortete Pocher bei Wer wird Millionär? als erster Kandidat im Prominentenspecial mit Hilfe des Publikumsjokers die Eine-MillionEuro-Frage richtig, nachdem er zugesagt hatte, 100.000 Euro aus eigener Tasche zu spenden, falls er die Millionenfrage falsch beantworten sollte. Die Million spendete er der „Per-Mertes-ackerStiftung“ und der „McDonald’s Kinderhilfe“. Für sein ehrenamtliches Engagement für Kinder - zum Beispiel bei der „Per-Mertesacker-Stiftung“ - erhielt er 2009 von Kinderlachen den Kind-Award. Pocher war beim DEL All-Star Game 2009 als Co-Trainer des Team Europas tätig und kassierte kurz nach seiner eigenen Einwechslung eine zehnminütige Disziplinarstrafe. Am 20. Juli 2014 eröffnete Pocher seinen YouTube-Kanal. Momentan hat er circa 50.000 Abonnenten und knapp 7.000.000 Videoaufrufe.
Kontroversen
Nachdem Pocher während der Sendung Wetten, dass..? am 22. Januar 2005 einer Zuschauerin eine Schönheitsoperation empfohlen hatte, wurde er von dieser auf Zahlung von Schmerzensgeld in Höhe von 25.000 Euro verklagt. Trotz einer telefonischen Entschuldigung, die er später in einer seiner Sendungen auch öffentlich wiederholte, konnte er den Konflikt nicht außergerichtlich beilegen. Am 11. Januar 2006 wurde Pocher vom Landgericht Hannover zur Zahlung von Schmerzensgeld in Höhe von 6.000 Euro verurteilt. Die zuständige Richterin bezeichnete Pochers Aussage („Du siehst ganz schön alt aus für dein Alter“) als eine „erheblich herabsetzende Äußerung“. Pocher setzte die öffentliche Beleidigung im Januar 2008 in der Fernsehsendung Johannes B. Kerner fort, indem er abermals über das Aussehen der Frau lästerte und sich über das Urteil lustig machte. Dafür wurde erneut eine Klage gegen ihn eingereicht. Der Anwalt des Opfers erklärte, die Frau fühle sich gedemütigt und werde in ihrer Funktion als Mitarbeiterin im Außendienst immer wieder darauf angesprochen. Der abschließende Vergleich beinhaltete eine weitere Zahlung von Schmerzensgeld.
Im Oktober 2007 wurde in Schmidt & Pocher ein Sketch über ein Gerät namens „Nazometer“ aufgeführt, das bei problematischen Wörtern bezüglich der deutschen Geschichte von 1933 bis 1945 Alarm schlagen sollte. Schmidt wie Pocher machten sich nachfolgend einen Spaß daraus zu sagen, dass man zu Hause einen Gasherd habe und morgens dusche. Clemens Heni wertete dies als sekundären Antisemitismus.
Im April 2008 wurde Pocher in der Sendung Schmidt & Pocher im Verlauf der Sendung von Harald Schmidt ungewöhnlich scharf für seinen Umgang mit der norwegischen Sängerin Maria Mena kritisiert. Vorangegangen war der Besuch der Künstlerin Lady Bitch Ray.
Im Januar 2009 parodierte Pocher in der Fernsehsendung Schmidt & Pocher den von Tom Cruise in Operation Walküre gespielten Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg und stieß dabei auf negative Resonanz, woraufhin der Rundfunkrat sich am 27. März mit dem Vorgang beschäftigte.
Im Februar 2014 sorgte er mit einem mutmaßlich rassistischen Witz gegenüber Kanye West und Kim Kardashian für einen Eklat auf dem Wiener Opernball.
Auszeichnungen
2004
●Goldener Bravo Otto in der Kategorie „Comedy“
2005
●Goldener Bravo Otto in der Kategorie „Comedy“
●Comet in der Kategorie „Beste Live-Comedy“
●Deutscher Comedypreis für „Beste Comedy-Show“
●Jetix Kids Award in der Kategorie „Coolster TV-Star“
2006
●Goldener Bravo Otto in der Kategorie „Comedy“
●Radio Regenbogen Comedy Award
●Goldener Bravo Otto in der Kategorie „Comedy“
2008
●Preis der beleidigten Zuschauer
2009
●KIND-Award von Kinderlachen
2019
●Ehrensenatorenwürde der Lindener Narren (1. Karnevalsgesellschaft "Blau-Weiß Linden" von 1965 e. V. Hannover)
Videos, Downloads
*Immanuel Kant
Erstellt: 20190125
Aktualisiert: 20190615
Wikipedia: Diese Seite wurde zuletzt am 28. Mai 2019 um 02:43 Uhr bearbeitet.