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Oliver Kalkofe

Oliver Lars Fred Kalkofe (* 12. September 1965 in Engelbostel) ist ein deutscher Schauspieler, Komiker, Kabarettist, Satiriker, Moderator, Parodist, Kolumnist und Synchronsprecher.


 

Hintergrund-Informationen aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Biografie

Oliver Kalkofe wurde in Engelbostel bei Langenhagen geboren und wuchs dort und später in Peine auf. Nach dem Abitur 1984 machte er eine Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten und Wirtschaftsdolmetscher in Englisch und Französisch in Braunschweig und studierte Publizistik, Anglistik und Germanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, brach das Studium aber ab. Er lebt mit seiner Ehefrau und seiner Stieftochter in Berlin. (Bild: Celina Kalkofe, Oliver Kalkofe, Connie Frielinghaus)

 

Radio

Seine Medienkarriere begann Kalkofe als Radiomoderator bei Radio RST. Mit dem Wechsel zum kommerziellen Radiosender ffn wechselte er in das komödiantische Fach. Dort schuf er zahlreiche Charaktere im Rahmen der Comedysendung "Frühstyxradio" (mit Oliver Welke, Dietmar Wischmeyer, Sabine Bulthaup, Andreas Liebold u. a.), die von anderen Radiosendern bundesweit übernommen wurden (etwa Horst Horstmann alias Märchenerzähler Onkel Hotte, Jürgen Ferkulat alias Gürgen, der Ferkelwämser in Die Arschkrampen).

Unter anderen erreichte die Figur des Onkel Hotte im Sendegebiet (vorwiegend Niedersachsen) eine hohe Bekanntheit und führte zu mehreren CD-Veröffentlichungen, in denen ein merkwürdiger Typ mit Hornbrille, Doppelrippunterhemd und Plüschtier-Hausschuhen ausgefallene Märchengeschichten zum Besten gab. Diese Märchengeschichten handeln meistens von Zwergen: "Spiel mir das Lied vom Zwerg" oder von Übergewichtigen: Tante Vettel. Charakteristisch für die Figur des Onkel Hotte war zudem das Verfälschen der deutschen Sprache: „gesägt, tun getan“.

 

Fernsehen

Seinen deutschlandweiten Durchbruch hatte er mit der (unverschlüsselten) Fernsehsendung "Kalkofes Mattscheibe" auf Premiere, die zuvor schon als Radiosendung auf radio ffn lief. Inhalt der Sendung ist „konstruktive Medienkritik“ in Form von satirischen Kommentaren zu Ausschnitten von Fernsehsendungen. Kalkofe tritt dabei häufig als einer der Mitwirkenden der Sendung verkleidet auf (oft auch in Frauen- und Doppelrollen) und imitiert deren Stimme und Gestik.

Ebenso wurde gelegentlich auch der Originalbeitrag optisch manipuliert: Beispielsweise wurde die Moderatorin Carolin Reiber zum Platzen gebracht, und in einer anderen Folge vom Blitz getroffen.

Für "die Mattscheibe" erhielt er 1996 den Adolf-Grimme-Preis. Nach vierjähriger Pause, unterbrochen durch einige Sondersendungen für die ARD, liefen von 2003 bis 2005 neue Folgen auf ProSieben. Nach einer weiteren Pause begann die nächste Staffel am 24. Juni 2008.

 

Kalkofe trat auch mit dem Schlagermoderator Achim Mentzel auf. Mentzel war als ostdeutscher Moderator einer Volksmusiksendung zunächst nur "Opfer der Mattscheibe", bis er den Spieß umdrehte und auf einer Schultafel, die Teil der Kulisse seiner Sendung war, der Satz „Kalki ist doof“ erschien.

Kalkofe nahm den Ball auf, und es entwickelte sich über die Zeit ein reger Austausch von kleinen Gehässigkeiten via Fernseher. Inzwischen bekam Mentzel von Kalkofe eine kleinere Rolle in dessen Edgar-Wallace-Parodien "Der Wixxer" und "Neues vom Wixxer".

Im Februar 2012 war er als Kino-Kolumnist einmal die Woche zu Gast bei "Gottschalk Live".

 

Am 18. Juli 2012 wurde bekannt, dass "die Mattscheibe" ab Herbst desselben Jahres auf dem Free-TV-Sender Tele 5 zurückkehren soll. Zunächst seien 30 neue Folgen zu je 15 Minuten geplant, die ab Oktober zu sehen seien.

Diese Rückkehr ins Fernsehen geschah dann wie angekündigt im Oktober 2012 unter dem Namen "Kalkofes Mattscheibe Rekalked".

Im Februar 2013 entschloss sich Tele 5 dazu, zehn weitere Folgen zu produzieren, die das Staffelende auf den Juli 2013 verschoben.

Ebenfalls auf Tele 5 startete am 29. März 2013 die Reihe "Nichtgedanken", in der Kalkofe aus Autobiografien von polarisierenden Persönlichkeiten wie Bushido oder Bettina Wulff vorliest. Sowohl der Titel als auch die Gestaltung der Serie spielen auf die Sendung "Nachtgedanken" an. Angekündigt sind 30 Folgen. Seit Sommer 2013 moderiert er bei Tele 5 die Sendung "Die schlechtesten Filme aller Zeiten" (SchleFaZ), welche sich stark an der KTMA-Serie "Mystery Science Theater 3000" orientiert.

 

2016 war er zusammen mit Klaas Heufer-Umlauf, Joko Winterscheidt, Clemens Schick, Alec Völkel und Sascha Vollmer im SPD-Werbespot "Willst du das Berlin?" zu sehen.

Seit 2017 tritt er regelmäßig in der Satiresendung extra 3 im NDR als Laudator für diverse politische Themen auf. [6] Seit Mai 2018 kommentiert Kalkofe bei Comedy Central die japanische Spielshow Takeshi's Castle Thailand.

 

Kolumnen

 

Kalkofes Kolumne "Kalkofes letzte Worte" erscheint seit 1995 vierzehntäglich in der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm. Weiterhin schreibt er monatlich eine Filmkritik in der Cinema.

 

Sonstige Sprechrollen

In den Computerspielen "Die Siedler – Das Erbe der Könige" und "The Bard’s Tale" spricht er jeweils eine Figur (bei Siedler den Mentor und bei the Bards Tale den Protagonisten). Von 2007 bis 2010 wirkte er in der Hörspiel-Soap "… und nebenbei Liebe" als Sprecher der Rolle des Matthias Schwenk mit. In der Hörspielparodie "Die Ferienbande und das bumsfidele Geisterschiff spricht er den cholerischen und politisch fragwürdigen Sportlehrer der Bande.

In der seit dem Jahr 2000 produzierten Gruselhörspielserie, "Geisterjäger John Sinclair", übernimmt Kalkofe diverse Nebenrollen. Im Ableger der ZDF-Serie "Löwenzahn Löwenzähnchen" lieh er im Herbst 2012 dem Protagonisten der Sendung, dem Hund Keks, die Stimme.

 

Rechtliche Auseinandersetzungen

 

Anfang 1993 wurde Kalkofe von Seiten der rechtsextremen Szene wegen Volksverhetzung angezeigt. Grund hierfür war das Lied 10 kleine Glatzenköpp (unter dem Namen der Kunstfigur Onkel Hotte), welches sich eindeutig gegen die rechtsextremistischen Umtriebe zur damaligen Zeit wendet. Das Verfahren wurde nach kurzer Zeit wieder eingestellt und das Lied nebst dem Märchen vom kleinen Skinhead auf CD veröffentlicht. Der Reinerlös kam einer antifaschistischen Vereinigung zugute.

 

Der Sänger Klaus Baumgart (Klaus und Klaus) verklagte Kalkofe 1995, nachdem dieser ihn in seiner Sendung als „Schielende Klobürste“ sowie als „Freund Speckbulette“ bezeichnet hatte. Das Landgericht Oldenburg wies die Klage ab; wie sich später herausstellte, war die Klage durch Baumgarts Management lediglich aus PR-Gründen lanciert worden. 

 

Eine Klage der Produktionsfirma FremantleMedia gegen Premiere wurde 2000 vom Bundesgerichtshof (BGH) abgewiesen. Das Unternehmen hatte Klage eingereicht, da in Kalkofes "Mattscheibe" ohne Genehmigung Originalmaterial aus der Sendung "Der Preis ist heiß" gezeigt worden war, wobei die Satire - so die Sichtweise von Fremantle - geltendes Urheberrecht und Wettbewerbsrecht verletzte. In einer Pressemitteilung vom 13. April 2000 verlautbarte der BGH, dass Kalkofes "Mattscheibe" als urheberrechtlich neues und selbständiges Werk anzusehen ist und die durch die Rundfunkfreiheit (Art. 5 GG) geschützte Aufgabenstellung als nicht wettbewerbswidrig zu werten ist. Dieser Beschluss ist auch als „Kalkofe-Urteil“ bekannt.

Auszeichnungen

1991: Goldenes Kabel in Silber für die Radiomattscheibe

1996: Adolf-Grimme-Preis für Kalkofes Mattscheibe

1998: Deutscher Comedypreis für Kalkofes Mattscheibe

2004: DVD Champion - Creative Award für Kalkofes Mattscheibe

2007: DVD Champion - Creative Award für Neues vom WiXXer

2010: Sprecherpreis beim Trickfilmfestival Stuttgart für seine Rolle als Einzeller "B.O.B." in               Monsters vs. Aliens

2011: Platin-Schallplatte für Kalkofes Mattscheibe Vol. 1

2011: Goldene Schallplatte für Kalkofes Mattscheibe Vol. 2

2011: KuH des Jahres gemeinsam mit neoParadise für seinen Auftritt in der gleichnamigen          Sendung


 

Videos, Downloads




*Immanuel Kant

 

Erstellt: 20180217

Aktualisiert: 20190310 | 20190616

Wikipedia: Diese Seite wurde zuletzt am 3. Februar 2019 um 23:55 Uhr bearbeitet.