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Maren Kroymann (* 19. Juli 1949 in Walsrode) ist eine deutsche Schauspielerin, Kabarettistin und Sängerin.
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Leben und Wirken
Kroymann wurde 1949 in Walsrode geboren und wuchs als jüngstes Kind des Hochschullehrers und klassischen Philologen Jürgen Kroymann mit vier Brüdern in Tübingen auf. Ihre Mutter war promovierte Romanistin, einer ihrer Brüder ist Albrecht Kroymann. Nach dem Abitur am Uhland-Gymnasium 1967 begann sie ein Studium der Anglistik, Amerikanistik und Romanistik an der Eberhard Karls Universität Tübingen und spielte parallel Theater. Nach Aufenthalten in den USA und Paris ging sie 1971 nach Berlin und arbeitete dort unter anderem im Hanns-Eisler-Chor. 1977 bestand sie das erste Staatsexamen für das höhere Lehramt.
Durch ihr erstes Bühnenprogramm Auf du und du mit dem Stöckelschuh (1982) wurde sie einige Jahre später für das Fernsehen entdeckt. 1985 wirkte sie in Dieter Hildebrandts Scheibenwischer mit. Einem breiteren Publikum bekannt wurde sie 1988 an der Seite von Robert Atzorn in der vom SDR produzierten Fernsehserie Oh Gott, Herr Pfarrer. Zwei Jahre später übernahm sie die Titelrolle in der Serie Vera Wesskamp. Von Oktober 1993 bis Dezember 1997 hatte sie mit Nachtschwester Kroymann ihre eigene Satiresendung.
2000 erhielt sie den Berliner Frauenpreis für ihr „Werk als Kabarettistin und Schauspielerin und ganz besonders für ihr mutiges und wegweisendes feministisches Kabarett“.
Zur gleichen Zeit begann sie, Balladen und Country-Songs in ihrem Programm Gebrauchte Lieder zu präsentieren. Hierzu entstand eine gleichnamige CD. Zwischen 2001 und 2007 wirkte sie in der Fernsehserie Mein Leben & Ich mit.
2006 spielte sie zusammen mit Kostja Ullmann in Angelina Maccarones Beziehungsfilm Verfolgt, der im Wettbewerb Cineasti del Presente des 59. Filmfestivals von Locarno mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet wurde. Für ihre Darstellung als Bewährungshelferin, die sich in eine gefährliche Liaison mit einem jugendlichen Straftäter verstrickt, erhielt sie 2007 den Preis der deutschen Filmkritik. Im selben Jahr wirkte Kroymann in dem Dokumentarfilm Tote Schwule - Lebende Lesben von Rosa von Praunheim mit, der 2008 auf der Berlinale uraufgeführt wurde.
2010 wurde ihr von der „LAG Lesben in NRW“ der AugspurgHeymann-Preis für ihr lesbenpolitisches Engagement verliehen. Anlässlich ihres Jubiläums „50 Jahre Pubertät“ entwickelte Kroymann das Bühnenprogramm In My Sixties.
Nach Voraufführungen in Bremen hatte ihr Programm im September 2011 in der Berliner Kleinkunstbühne Bar jeder Vernunft Premiere. Im Juni 2014 wurde sie für ihr Lebenswerk mit dem Sonderpreis des Prix Pantheon, des Kabarett-Preises des Bonner Pantheon-Theaters, in der Kategorie Reif & Bekloppt ausgezeichnet. Im April 2015 erhielt sie den Ehrenpreis des Kleinkunstpreises Baden-Württemberg. Im November 2015 wurde der Curt-Goetz-Ring von Harald Martenstein an sie weitergegeben.
Seit März 2017 ist sie mit der Satiresendung Kroymann im Ersten zu sehen. Hierfür erhielt sie 2018 gemeinsam mit Philipp Käßbohrer und Matthias Murmann von der Deutschen Akademie für Fernsehen die Auszeichnung in der Kategorie Fernsehunterhaltung, 2019 sowohl den Bayerischen Fernsehpreis als auch den Deutschen Fernsehpreis und in beiden Jahren den Grimme-Preis. Die Jurybegründungen heben Kroymanns Tempo, ihr Handwerk und ihr komödiantisches Timing hervor, hier werde „Haltung zu Unterhaltung“.
Kroymann ist lesbisch und Botschafterin des Vereins Coming Out Day e.V. sowie Mitglied im Bundesverband Schauspiel (BFFS). Sie lebt in Berlin-Charlottenburg.
Im Dezember 2019 erhielt sie den Fernsehpreis Rose d’Or für ihr Lebenswerk und 2020 wurde Kroymann mit der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Auszeichnungen
2000: Berliner Frauenpreis
2007: Preis der deutschen Filmkritik
2010: Augspurg-Heymann-Preis
2014: Prix Pantheon
2015: Kleinkunstpreis Baden-Württemberg
2015: Curt-Goetz-Ring
2018: Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen in der Kategorie Fernsehunterhaltung für Kroymann
2018: Grimme-Preis
2019: Bayerischer Fernsehpreis, Kategorie Unterhaltung
2019: Deutscher Fernsehpreis, Beste Comedy
2019: Rose d'Or
2019: Grimme-Preis
2020: Carl-Zuckmayer-Medaille
2020: Bayerischer Kabarettpreis (Ehrenpreis)
Videos, Download
*Immanuel Kant
Erstellt 20191105
Aktualisiert: 20201030
Wikipedia: Diese Seite wurde zuletzt am 18. September 2020 um 11:15 Uhr bearbeitet.