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Lisa Fitz (* 15. September 1951 in Zürich) ist eine deutsche Kabarettistin, Schauspielerin und Sängerin.
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Leben
Lisa Fitz, aufgewachsen in Krailling bei München, entstammt der bayrischen Künstlerdynastie Fitz. Großvater Hans Fitz war Schriftsteller, Schauspieler und Bühnenautor, die Großmutter Ilse Fitz Opernsängerin und Theaterleiterin. Vater Walter Fitz war Komponist und Musiker, bekannt auch als Strauß-Imitator. Mutter Molly war Sängerin und Gitarristin. Fitz ist die Cousine der Schauspieler Florian David Fitz und Michael Fitz sowie der Drehbuchautorin Ariela Bogenberger. Ihre Tante ist die Schauspielerin Veronika Fitz.
Lisa Fitz absolvierte 1969 bis 1972 die Schauspielschule Ruth von Zerboni sowie ein Gitarrenstudium, Gesangs- und Ballettunterricht. Bundesweit bekannt wurde sie 1972 als Fernsehmoderatorin der BR-Sendung "Bayerische Hitparade". Die Künstlerin war zunächst Songwriterin und schrieb die Satiresongs "I bin bläd" (1972) und "Mein Mann ist Perser" (1981). Anfang der 1980er Jahre spielte sie vorwiegend Theater und mehrere Rollen in Fernsehfilmen. Mit Franz Xaver Kroetz verband sie eine mehrjährige Zusammenarbeit (Das Nest) und eine private Beziehung. Ab 1983 folgten eigene Shows als Kabarettistin. Hier war sie die erste Frau in Deutschland, die ein Soloprogramm mit eigenen Texten bot.
Mit ihren Programmen "Die heilige Hur", "Ladyboss", "Geld macht geil", "Kruzifix", "…wie is’n die in echt?", "Heil!", "Alles Schlampen - außer Mutti", "Lex mihi Ars" (ab 2005) und "Super Plus - Tanken und Beten" (ab 2008) war sie mit insgesamt über 2500 Konzerten in Stadthallen, Theater- und Kleinkunstbühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehen.
2012 folgte "Mut. Vom Hasen zum Löwen" und seit Mitte Mai 2015 ist sie mit ihrem jüngsten Programm "Weltmeisterinnen - gewonnen wird im Kopf" auf Tournee.
2001 kritisierte Fitz in einem Gespräch im Bildungskanal BR-alpha des Bayerischen Rundfunks die zunehmende Primitivität im deutschen Fernsehen am Beispiel der Sat.1-Reality-Show "Girls Camp". Von 2003 bis 2004 moderierte sie die Fernsehsendung "SR-Gesellschaftsabend" für den Saarländischen Rundfunk.
2004 beendete der Sender die Zusammenarbeit; Anlass war Lisa Fitz’ Teilnahme an der ersten Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!"
Sporadisch war Fitz Gast bei Dieter Hildebrandt im "Scheibenwischer", außerdem hatte sie Auftritte in vielen Talkshows sowie in der satirischen ZDF-Talkshow "Blond am Freitag". Vom 25. Juni bis 4. September 2011 spielte sie bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg als Gaststar die weibliche Hauptrolle. In der Produktion "Der Ölprinz" stellt sie die Treckführerin Rosalie Ebersbach dar. Im Dezember 2011 trat sie zudem bei der 20. Ausgabe des Arosa Humor-Festivals auf.
Im Januar 2018 sorgte Fitz mit dem auf YouTube vorabveröffentlichten Song „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ für Schlagzeilen. Dessen Text enthält verschiedene Anspielungen, z. B. „Die Welt wird fieser und an wem mag’s liegen?“„Der Schattenstaat, die Schurkenbank, der Gierkonzern, Wer nennt die Namen und die Sünden dieser feinen Herrn? Rothschilds, Rockefeller, Soros & Consorten, die auf dem Scheißeberg des Teufels Dollars horten.“, was in den Medien kritisch kommentiert wurde.
In der Tageszeitung Die Welt wurde Fitz von Giulia Silberberger vorgehalten, sie „bediene antisemitische Verschwörungstheorien“. Der YouTube-Kanal SchrangTV, bei dem der Song veröffentlicht wurde, werde von Heiko Schrang betrieben, einem laut AZ „Verschwörungstheoretiker“, der entsprechende Kurzvideos publiziere. Auch die Frankfurter Rundschau hielt Fitz antisemitische Äußerungen vor. Lisa Fitz wandte sich gegen diese Interpretationen: „Ich habe in dem Lied auch Rockefeller und J. P. Morgan genannt, das sind keine Juden. Und ich will das Recht haben, auch jüdische Familien der Hochfinanz zu kritisieren, wenn sie sich falsch verhalten.“
Zudem meinte sie: „Wenn ich Erdogan kritisiere, bin ich nicht türkenfeindlich. Wenn ich als Pazifistin die Kriegspolitik der USA kritisiere, bin ich nicht amerikafeindlich. Und wenn ich reiche Bankhäuser kritisiere, bin ich nicht einen Hauch antisemitisch.“
Lisa Fitz ist auch literarisch tätig. Sie veröffentlichte zwei Romane, Flügel wachsen nach und Nuan, sowie fünf Satirebücher und die Autobiografie Der lange Weg zum Ungehorsam. Regelmäßig erschienen LPs und CDs, auch begleitend zu ihren Soloprogrammen. Für die Münchner Abendzeitung schrieb sie jahrelang eine humorige Kolumne.
Lisa Fitz war zweimal verheiratet und hat einen Sohn (Nepomuk „Nepo“ Fitz, * 1981) mit ihrem Koautor und ersten Ehemann Ali Khan. Mit Nepo Fitz stand sie von 2002 bis 2005 im Kabarett-Programm Alles Schlampen - außer Mutti auf der Bühne.
Seit 2002 lebt sie mit ihrem Lebensgefährten, dem Maler und Illustrator Peter Knirsch (* 1972), auf ihrem Hof im Rottal.
Auszeichnungen
1974 Goldener Nürnberger Trichter
1985 Schwabinger Kunstpreis
1987 Ludwig-Thoma-Medaille
1990 Deutscher Kleinkunstpreis in der Kategorie Chanson/Musik/Lied
1993 Ybbser Spaßvogel
2003 Sigi-Sommer-Taler AZ Stern des Monats für „Geld macht geil“ AZ Stern des Monats für „Alles Schlampen außer Mutti“
2012 Medienpreis des Deutschen Mittelstandes
2015 Bayerischer Kabarettpreis (Ehrenpreis)
2016 Bayerischer Poetentaler
Videos, Downloads
*Immanuel Kant
Erstellt: 20180131
Aktualisiert: 20190306 | 20190609
Wikipedia: Diese Seite wurde zuletzt am 22. Januar 2019 um 12:33 Uhr bearbeitet.